Wohin? Warum? Wie war's?
Spröde Liebe Helgoland

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Ute Fischer und Bernhard Siegmund


Nein, die Nordseeinsel rollt seinen Besuchern keinen roten Teppich aus. Mal abgesehen von den Tausenden Tagesbesuchern, die einfach ihr Geld auf der Insel lassen sollen, spürst Du bei längerem Aufenthalt das verhaltene Karma dieser Schicksalsinsel, die Fremden nur zögerlich die Hand reicht. Sie ist nicht schön. Sie ist kein romantisches Fischeridyll. Sie biedert sich nicht an. Sie ist überhaupt keine Ferieninsel, sondern das trotzige Zeichen, dass man seine Heimat nicht aufgeben darf, selbst wenn sie von Bomben und Sprengungen dem Untergang geweiht schien.

Helgoland ist von Anbeginn bis heute eine einzige Schicksalsgeschichte. Immer wieder hin- und hergeschenkt. Mal Seefestung. Mal Waffenschmiede. Mal Seeräubernest. Abgesoffen. Bombardiert. Gesprengt. Und immer wieder aufgebaut. Das macht zäh, vielleicht auch spröde. Es gibt noch Wunden aus jener Zeit, und auch Wunder. Zum Beispiel der 150 Jahre alte Maulbeerbaum. Von den Briten zusammen gebombt, gespalten und doch schlug er wieder aus und ist schön und groß wie zu den Zeiten, als sich Liebespaare hier trafen.
 
Dieses Buch beschreibt, warum Helgoland so ist: gastfreundlich, aber nicht auf den ersten Blick; eher abwartend, beobachtend, duldend. Es scheint, dass seine liebsten Gäste die Vogelpieper sind, die mit ihren dicken Rohren am roten Felswatt und im Nordostland Vögel fotografieren oder auch nur beobachten, still zählen und überhaupt wenig reden.  Die Restaurants sind abends voll. Wer einen Platz ergattern will, muss frühzeitig reservieren.  Spontan funktionieren nur die Imbissläden für die Tagesgäste; aber die sind ab 16 Uhr wieder weg und die Shops geschlossen. Also besser eine Ferienwohnung buchen. Es gibt drei Edeka-Märkte, Bäcker, Metzger, Fischgeschäft.
 
Freilich sind sämtliche Sehenswürdigkeiten beschrieben: die Kegelrobben auf der Düne, der Lummenfelsen und die lange Anna, die Bunker mit ihren düsteren Geschichten, das Museum mit James-Krüss-Abteilung und der Klippenrandweg mit seinen wundervollen Aussichten. Das alles kann man ablaufen und mit dem zeitgeschichtlichen Hintergrund verstehen, warum Helgoland so ist, wie es ist: für einzelne Prominente eine große Liebe, aber trotzdem spröde.  Und dann erst noch die Vision mit dem Wasserstoff. Keine Sorge: Du bekommst hier alles, was Du brauchst, aber Du musst Dich kümmern.

Spröde Liebe Helgoland
Ute Fischer, Bernhard Siegmund
ISBN: 978-3-7557-23752
2022, 116 Seiten, 9,90 €, auch als E-Book, Verlag BOD, Norderstedt

Ein weiteres Buch aus der Serie „Wohin? Warum? Wie war`s?
Redaktionsbüro Fischer + Siegmund
In den Rödern 13, 64354 Reinheim
www.fischer-siegmund.de                                      
Rezensionsexemplar:  presse@bod.de

 

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Letzte Aktualisierung: 22.12.2024